
Lokaltipp Sablier, Zürich Opulentes Dekor und gelungene französische Küche gibt es im neuen Flughafen-Restaurant
Das Restaurant Sablier im Zürcher Flughafen besticht mit französischer Küche und auffälligem Dekor. (Bild: PD)
Wohl noch nie war es so ruhig im Zürcher Flughafen wie in diesen ungewöhnlichen Zeiten. Etwas geschäftiger geht es im Anfang November eröffneten Gebäudekomplex «The Circle» zu und her. Und gar sehr gut besetzt ist bei unserem Besuch das Restaurant Sablier im achten Stock.
Das Lokal ist der neuste Wurf des Zürcher Gastronomie-Ehepaares Markus und Daniela Segmüller, die auch etwa das Carlton Restaurant & Bar oder den Landgasthof Adlisberg, beide in Zürich, führen. Es gibt wohl idealere Zeitpunkte als die Corona-Krise, um ein neues Lokal zu eröffnen.
Das opulente Dekor versprüht eine Prise Weltstadt
Trotzdem sind die Ambitionen im grosszügig gestalteten und modern gestylten Restaurant hoch. Das Dekor ist opulent und versprüht eine Prise Weltstadt. Auffällig sind die original Lalique-Möbel, die auf einem grossflächigen Blumenteppich stehen. Zudem fallen dem Gast die Wandgemälde sowie die hängenden Pflanzen ins Auge. Das Interieur ist das eine, was auf dem Teller serviert wird, das andere.
So wurde mit dem Deutschen Andreas Medewitz ein ambitionierter Küchenchef engagiert, der auf die französische Küche setzt. Der Gast hat bei den Vorspeisen etwa die Wahl zwischen einem Jakobsmuschel-Tatar mit Beluga-Kaviar (28 Franken) oder einer Entenleber-Terrine (34 Franken).
Bei den Hauptgängen bestellen Fisch-Liebhaber vielleicht den Kabeljau mit Miesmuscheln (48 Franken), Karnivoren das Zweierlei vom Lamm mit Polenta-Creme (48 Franken).
Kulinarisch ist für jeden etwas dabei
Wir entschieden uns für den zweigängigen Mittagslunch: eine feine, cremig-leichte Karotten-Ingwer-Suppe sowie ein perfekt gebratenes Lachsfilet mit geschmortem Chicorée und Bratkartoffeln (38 Franken). Das Gericht macht definitiv Lust auf mehr.
Im Bar-Lounge-Bereich werden einfachere Gerichte wie «Croque Monsieur Sablier » oder «Salade Niçoise» aufgetischt. Mit der neuen Gaststätte eine breite Kundschaft angesprochen werden.
Köstliche Weine aus der Grande Nation
Dass Weinfreaks bei Markus Segmüller auf die Rechnung kommen, erstaunt nicht wirklich. Der Gastgeber und Weinakademiker hat eine feine Nase für exzellente Tropfen. Im «Sablier» liegt ein Schwerpunkt, der französischen Küche entsprechend, bei köstlichen Weinen der Grande Nation. Allein der Bordeaux-Teil umfasst rund 60 Châteaux. Aus dem Burgund sind einige Trouvaillen zu finden, etwa der frische, elegante, mineralische Chablis 2017 der renommierten Domaine Raveneau (125 Franken).
Und wenn es mal etwas zu feiern gibt, darf es der Premier Cru Butteaux 2017 des gleichen Weinguts sein (160 Franken). Auch andere Länder kommen zum Zug, etwa die Schweiz mit dem exzellenten Pinot noir Gian-Battista 2015 des Tscharnerguts aus dem Bündnerland (88 Franken). Oder Österreich mit dem aussergewöhnlichen Steinzeiler 2016 des burgenländischen Guts Kollwentz (135 Franken).
Rund 20 Weine werden glasweise angeboten. Dazu kommen drei überaus frische Fruchtsäfte des famosen Obsthofs Retter aus Österreich – selbst für Weinfreaks ein Erlebnis.
Die deutsche Übersetzung von «Sablier» ist Sanduhr. Der Name wurde bewusst gewählt, denn einen Aufenthalt im Restaurant soll man in Ruhe geniessen – ohne Hektik oder Stress. Wohl noch besser gelingt dies im Sommer, wenn die einzigartige Terrasse mit 120 Plätzen und Aussicht ins Grüne eröffnet wird. Und vielleicht kann man dann noch entspannter geniessen, falls die Corona-Krise vorbei oder zumindest eingedämmt ist.
Öffnungszeiten «Sablier»: Montag–Freitag: 11–23 Uhr, Samstag: 10 bis 16 Uhr 30, 18 bis 23 Uhr.

